Von "Das geht gar nicht!" bis "Wenn sie sich benehmen können, dürfen sie rein ...": Restaurantbesitzer sind oft sehr kritisch, wenn es um Besucher mit Hund geht. Woher kommt das? Ich erinnere
mich gut an das Pärchen mit der süßen, kleinen Spanieldame, die im Restaurant immer Terror machte. So lange, bis man das Hundchen auf die Bank hob. Nun kommt es auf den Restaurantbetreiber an und
auf dessen Geduld: Wer an den Herrschaften gut verdienen kann, wird dem Hund womöglich sogar noch einen Napf mit frischem Wasser bringen - nur: Ist das notwendig? Müssen Hundebesitzer es bis zum
Äußersten treiben? Ich finde nicht. Allerdings stellt sich bei mir als vierfachem Hundebesitzer die Frage, ob ich meine Hunde ins Lokal mitnehme, auch nicht, weil mit vier Hunden gehe ich
schlicht und ergreifend nicht essen.
Entweder sind meine Tiere im Auto, gut untergebracht in ihren Boxen, mit Wasser versorgt und schattig geparkt oder sie sind zuhause im Garten mit allen Annehmlichkeiten, Hundeklappe, Wasser und
gemütlichen Liegebänken. Ich würde meine Hunde nicht ins Lokal mitnehmen und einen aus der Gruppe habe ich selten alleine dabei.
Was erwartet man sich denn nun von uns Hundehaltern? In erster Linie müssen wir Vorbild sein, weil es ohnehin genug Hundebesitzer gibt, die es falsch machen und den Wirten während ihres Besuches
bis aufs Blut strapazieren. Der Hund bellt, stört, zieht an der Leine, steht dem Servicepersonal im Weg, bettelt bei Tisch, wird dann womöglich auch noch gefüttert, darf zu guter Letzt sogar den
Porzellanteller abschlecken - und zieht eben alle seine Register. Der pure Irrsinn für Wirtsleute!
Sucht euch einen ruhigen Tisch, eher am Rand mit reichlich Platz rundherum, sodass euer Hund entspannt liegen kann. Nehmt idealerweise seine Decke mit, dann weiß der Hund, wo er liegen soll und
gebt ihm das Kommando zum Liegen! Dafür verwende ich nie das "Platz", das wir beim Hundesport geben, wobei der Hund wie ein Stück Holz umfallen und mit Körperspannung regungslos liegenbleiben
soll, sondern vielmehr ein ruhiges "Leg Dich"-Kommando, das so viel bedeutet wie "Komm zeitnah mit dem Bauch auf den Boden und bleib da".
Sicherstellen müsstet ihr auch, dass euer Hund nicht bellt, wenn ein zweiter Hund das Lokal betritt - das ist aber reine Übungssache und lässt sich trainieren. Gut erzogene Hunde werden ihre
Menschen nun in Ruhe essen lassen und werden danach im Auto für ihr braves Verhalten ausgiebig belohnt und gelobt. Sollte euer Hund betteln, schickt ihn unbedingt immer wieder zurück auf seine
Decke und lasst nichts von der leckeren Mahlzeit ins Hundemaul wandern, denn so erzieht ihr den Hund förmlich zum Betteln.
Je weniger man den Hund bemerkt, desto richtiger ist sein Verhalten. Bravourös haben jene die Übung gemeistert, bei denen es dann vom Nachbartisch heißt: "Da schau her, dass da ein Hund war,
haben wir ja gar nicht gewusst!" Ein Ritterschlag für Hundebesitzer. Auch das klassische Schütteln nach dem Liegen ist nicht jedermanns Sache und wenn der Hund eine riesige Wolke an Haaren
verliert, kann dies speziell für Tierhaarallergiker ganz schön störend sein.
Lasst euch beim Hereinkommen und beim Hinausgehen nicht hinter dem Hund herziehen, sondern achtet darauf, dass der Hund hinter euch geht, das macht einen besseren Eindruck. Lasst ihn auch nicht
zu fremden Tischen hinziehen! Nach dem Lokalbesuch hat sich der Hund eine kleine Gassirunde zum Lösen verdient. Achtet auch darauf, bereits vor dem Restaurantbesuch dem Hund ein schnelles
Lösen zu ermöglichen, damit im Lokal selbst kein Missgeschick passiert - und bitte achtet darauf, dass der Hund nicht den Tisch anknabbert! Ich habe vor einigen Tagen erst den Post einer
Wirtsfamilie gelesen, die das Bild komplett geschredderter Tischbeine veröffentlicht hat und auf diesem Wege die Verursacher ausfindig machen wollte. Könnt ihr ermessen, wie begeistert diese
Restaurantbesitzer künftig über Gäste mit Hunden sein werden?
Also alles in allem: Seid Vorbilder und helft mit, das Bild des unerzogenen Hundes im Lokal zurechtzurücken! Alles Gute dabei!
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