Körpersprache ist lautlose Kommunikation mit dem Hund, die fantastisch funktioniert: Wer seinen Hund aus größerer Distanz ruft, kann es probieren: Lehnt euch nach vorne, starrt den Hund an und
macht Falten auf der Stirn. Was passiert? Der Hund bremst sich ein, wird immer langsamer, bleibt schließlich stehen und beginnt zu schnüffeln. Warum? Weil wir ihm gesagt haben, dass wir ärgerlich
sind. Gleiche Übung: Rufen, ein wenig zurücklehnen, lachen und die Arme aufmachen. Was passiert? Der Hund kommt und nimmt gleich Kontakt zu uns auf, schmiegt sich an unsere Beine und berührt mit
der Schnauze unsere Hand. Warum? Weil wir ihm gesagt haben, dass wir uns über sein Kommen freuen. Wenn dann noch rasch eine Belohnung gegeben wird, haben wir es richtig gemacht und der Hund wird
dieses Verhalten öfter zeigen, weil es sich für ihn gelohnt hat.
Lasst den Hund auf euch zukommen und bedrängt ihn nicht, das mögen die wenigsten Vierbeiner. Speziell das Umarmen ist für den Hund meist eine bedrohliche Situation, denn das Umklammern mit den
Armen (oder Pfoten) hat etwas sehr Einengendes und das machen nur Hunde untereinander, die Streit suchen - um nicht zu sagen, dominieren wollen. Auch das Hochnehmen vom Boden ist für Hunde meist
unangenehm, weil sie sich aufgeliefert fühlen, wenn sie den Boden unter den Füßen verlieren. Wer das bei Hundebegegnungen macht, riskiert nicht nur schmutzige Hosen, weil die anderen Hunde zum
hochgehobenen Tier hinaufgelangen wollen, sondern beraubt den eigenen Hund auch einer ganzen Palette an Kommunikationsmöglichkeiten. Es gibt keinen Grund, warum ein kleiner Hund nicht auch mit
behutsamen, großen Hunden spielen sollte.
Beim Angreifen eines fremden Hundes immer von vorn mit der Hand kommen - Hunde schätzen Berührungen, die von oben kommen, gar nicht und ziehen sich meist zurück. Wer sich hinhockt und damit
kleiner macht und den Hund zur Hand kommen lässt (und nicht umgekehrt), macht es richtig. Ich hatte kürzlich das Glück, Wölfe treffen zu dürfen und habe gesagt bekommen, man möge von sich aus
keinen Kontakt aufnehmen. Das heißt auch: Keinen Augenkontakt. Das habe ich beherzigt, habe mich in Ruhe mit der Trainerin unterhalten und ließ meine Arme am Körper hängen. Plötzlich schob sich
zum ersten Mal in meinem Leben eine Wolfsschnauze in meine Hand! Ein berauschender Moment!
Die Augen sind generell ein wichtiger Punkt, auf den ihr achten solltet: Wer beim Fußgehen einen Hund haben will, der willig und rasch auf Kniehöhe mitgeht, sollte möglichst wenig
hinunterschauen, denn der Blick drängt den Hund immer weiter nach hinten. Wenn wir ihm dann noch nachschauen, drehen wir die Schulter zurück und drängen den Hund noch weiter hinter uns. Achtet
beim Fußlaufen darauf, sehr gerade auf einen Punkt zuzugehen, wenn nicht ein kleines bisschen von Hund weg, er wird euch folgen! Wer dem Hund nachgeht, wird schief nach links abdriften, weil der
Hund immer weiter wegweicht. Ich weiß es aus dem Training mit schwierigen Hunden, dass man sich wirklich dazu ermahnen muss, den Hund nicht anzuschauen, oder nur aus dem Augenwinkel zu
beobachten. Aber das direkte Anschauen käme bei ihnen einer zu offensiven Kontaktaufnahme gleich.
Hunde können unsere Körpersprache gut lesen und sind Meister darin, unsere Reaktionen zu interpretieren. Achtet daher darauf, dass ihr im Umgang mit fremden Hunden eher wenig bis gar nichts
macht. Die eigenen Hunde sind ohnehin einer liebevollen Zuwendung meist nicht abgeneigt.
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