Was ich damit sagen will

Ich würde gern so viele Dinge,

 doch bisher fehlte mir der Mut

und meist sagt mir dann irgendwer,

dass man üblicherweise sowas nicht tut.

Aber ich möchte gern dreimal am Tag meine Gedanken zu Dir lenken

und was ich damit sagen will, das kannst Du Dir wohl denken.

 

Möcht' auf wilden Pferden westwärts jagen,

um die Wette galoppier'n mit dem Wind

und Fahnen nie wieder auf Halbmast tragen,

weil Fahnen ganz oben viel schöner sind.

Ich möcht' Dir gern, so oft ich kann, meine Zeit und Ruhe schenken

und was ich damit sagen will, das kannst Du Dir wohl denken.

 

Mag einen Wald spät nachts durchstreifen

und möchte versuchen, die Eulen zu seh'n

und mich verstecken im dunklen Gebüsch,

bis die Rehe ohne Zaudern vorübergeh'n.

Ich möchte gern zu jeder Zeit Deine durstigen Pferde tränken

und was ich damit sagen will, das kannst Du Dir wohl denken.

 

Ich möchte an schroffen Klippen stehen,

auf der Haut nur die rasende Gischt,

dort würd' ich einen Leuchtturm bauen,

dessen Licht erst nach einem Jahrtausend erlischt.

Ich möchte gerne, wenn Du schläfst, Deine bösen Träume versenken

und was ich damit sagen will, das kannst Du Dir wohl denken.

 

Ich möcht' in Deinen Gedanken blättern,

ganz vor und wieder zurück

und Dich inwendig auswendig kennen,

das wäre für mich dann das höchste Glück.

Ich möchte gerne, wenn Du zögerst, verlässlich sein wie Deine Bücher

und was ich damit sagen will, das weißt Du jetzt ganz sicher.

 

 

Auszug aus dem Gedichtband "Taubenschlag in meinem Herzen" (BoD),

erhältlich bei www.bod.de, Amazon, Thalia u.a.

 

 

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