Die Träumerin erwacht verwundert
und sucht im Leben nach dem Traum
und gibt sich so unendlich Mühe, zu finden,
doch sie findet kaum.
Die Tänzerin reckt ihre Arme
und greift doch stets nur in die Luft,
erreicht nicht, was sie halten könnte
und lässt trotzdem nichts unversucht.
Die Kämpferin ergreift das Schwert
und ist doch nie zum Kampf bereit,
zu sehr vertraut sie ihrer Stärke und hofft,
einmal kommt ihre Zeit.
Die Schwärmerin versucht zu leugnen,
dass Zweifeln von Verzweifeln stammt
und sehnt sich heute in den Hafen
und morgen in ein fernes Land.
Die Künstlerin versucht zu denken,
spitzt im Geist schon ihren Stift,
doch hält sich nie den Rücken frei,
bis nächstens sie das Schicksal trifft.
Die Rechnerin, sie kalkuliert
und hat im Kopf doch längst gewählt,
doch einmal wird es offenbar,
dass die Lösung im Ergebnis fehlt.
Die Herrscherin, sie bittet niemals,
befiehlt, sie ordnet an, regiert
und wundert sich, dass ganz allmählich
in ihrem Land das Lachen friert.
So schläft die Träumerin nun wieder ein,
träumt vom Tanzen, vom Schwärmen und Kämpfen,
denn dort - und nur in ihrem Traum –
vermag der Alltag nie ihre Sehnsucht zu dämpfen.
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